Montag, 14. Februar 2011

Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon

Wisst ihr, woran es liegt, dass mein nächster Eintrag immer so lang auf sich warten lässt? Der Grund ist, dass es einfach so verdammt viele gute Filme, Serien und Bücher gibt, dass ich mich schlichtweg nicht entscheiden kann, worüber ich als nächstes schreiben soll.

Und genau aus diesem Grund wird es heute ein wenig kompakter. Ich stelle euch kurz und knapp meine Highlights aus den letzten Wochen vor.

Kino


Natalie Portman spielt im Film Black Swan die ängstliche, gehemmte Ballerina Nina, die zum ersten Mal eine Hauptrolle tanzen darf - sie verkörpert in einer Adaption des Schwanensees sowohl den weißen als auch den schwarzen Schwan. Obgleich sie für die Rolle des weißen Schwans wie geschaffen scheint, stellt der schwarze Schwan eine Herausforderung dar: Nina muss lernen loszulassen und die dunkle Seite in sich wach zu rufen, was ihr als zwanghaftem Kontrollfreak und Perfektionistin nicht leicht fällt. Von ihrer neurotischen Mutter überwacht und angebetet, vom Regisseur verführt und unter Druck gesetzt und von einer Konkurrentin hintergangen, in der sie eine Freundin gewonnen zu haben glaubte,  gestalten sich die Proben bis zur Premiere zu einem einzigen Alptraum, in dessen Verlauf weder Nina noch die Zuschauer mehr zwischen Realität und Halluzination unterscheiden können…
Sehr spannender Film über die Abgründe in einer Seele. Warnung an alle Tanzfilmfans, die nur ein bisschen Ballett sehen wollen: Keine leichte Kost! Viele eklige Szenen! Aber gut, richtig gut.
Black Swan; Regie: Darren Aronofsky; USA; 2010; 103 min.

Film


Der Hype um den Film Das Leben der Anderen ist damals ziemlich an mir vorbeigegangen, vor ein paar Wochen habe ich ihn dann zum ersten Mal gesehen.
1984 in Ostberlin: Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler bekommt den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller und Dramatiker Georg Dreyman zu bespitzeln, um belastendes Material gegen ihn zu sammeln. In den folgenden Wochen sitzt er in einem improvisierten Büro auf dem Dachboden von Dreymans Haus und verfolgt mithilfe von Überwachungskameras und versteckten Wanzen dessen Privatleben. Ohne die Abhörmaßnahme zu bemerken, üben Dreyman und seine Freundin mit ihrem westlichen Lebensstil und ihren Freiheitsidealen eine große Faszination auf Wiesler aus und er beginnt zum ersten Mal, die DDR-Strukturen infrage zu stellen…
Ein bewegender Film, vor allem durch das sensible Schauspiel des leider bereits verstorbenen Ulrich Mühe. 
Das Leben der Anderen; Regie: Florian Henckel von Donnersmarck; BRD; 2006; 137 min.
 
Serie


Georgia ist 18 Jahre alt und gefrustet von sich und der Welt, als sie von einer glühenden Klobrille aus dem Weltraum erschlagen wird. Von nun an ist sie Angestellte des Todes und dafür verantwortlich, die Seelen der Sterbenden von ihren Körpern zu lösen. Gemeinsam mit ihren drei Kollegen ist sie für die Abteilung „Tod durch Fremdeinwirkung“ zuständig. Das sorgt immer wieder für schräge Situationen, die Georgia mit trockenem Humor kommentiert. Trotzdem ist die Serie Dead Like Me nicht albern, sondern reflektiert durchaus die Absurdität des Todes als bürokratischen Prozess und dessen makabren Charakter.
Für Fans von Pushing Daisies ein Muss!
Dead Like Me - So gut wie tot; USA; 2003-2004; 2 Staffeln

Völlig anderes Genre, völlig anderes Thema:



Henry VIII. dürfte den meisten bekannt sein als der englische König, der sechs Ehefrauen hatte, sich vom Papst lossagte und die anglikanische Kirche begründete. Die Serie Die Tudors erzählt, wie es hierzu kam und beginnt bei der schicksalhaften Begegnung von Henry und Anne Boleyn. In überraschend vielen Details hält sich die Serie an historische Fakten. Einige größere Abweichungen sind zwar festzustellen, aber im Hinblick auf die Dramaturgie zu entschuldigen. Wer sich für Geschichte interessiert, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten und auch andere dürften hieran Spaß finden: Jede Menge Intrigen, Mord und Totschlag, Liebe, Sex und üppige Kostüme. 
Filmisch jedoch nicht immer einwandfrei: Besonders geärgert habe ich mich bei einer Szene in einer schaukelnden Kutsche, bei der alles, auch die Schauspieler, sehr überzeugend schaukelte - nur das Glas Wein auf dem Tisch stand völlig still da...
Die Tudors; GB, Irland, USA, Kanada; 2007-2010; 4 Staffeln

3 Kommentare:

Carolin hat gesagt…

Hallo liebe Ute!!!

Ich freu mich, wieder was von dir zu lesen. Black Swan möchte ich mir auch noch unbedingt im Kino ansehen (und das nicht nur aufgrund deines Blogs *g*).

Dass du auch was zu Serien sagst, finde ich super, obwohl ich ja eher der Daily-Soap-Gucker bin. Vielleicht finden wir aber ja zusammen eine Serie, die mich zum Serien-Gucker macht.

Ganz liebe Grüße
Carolin

Zeitrutsch hat gesagt…

Hey Carolin,
danke für deinen Kommentar!
Ich kann mir vorstellen, dass dir die Serie Gilmore Girls gut gefallen würde - super Dialoge, super Charaktere. Nur mal so als Tipp am Rande, ist eine meiner Lieblingsserien.
Bin auch neugierig auf deine Meinung zu Black Swan. Kannst ja mal Bescheid sagen, ob er dir gefallen hat.
Liebe Grüße!

Carolin hat gesagt…

Hi,
ich nochmal ;).
Ich habe jetzt Black Swan gesehen und ich fand ihn richtig gut. Der war so verrückt, so abgedreht, dass man ja nie wirklich wusste, ob man sich gerade in der "realen" Welt oder in Nina's Welt befindet.
Außerdem muss ich sagen, dass ich mich an einigen Stellen mehr geekelt habe, als beispielsweise bei "Saw" oder anderen Filmen, die ja nur darauf aus sind, mich zu ekeln. Das fand ich schon interessant...

Du hast jedenfalls in deiner Zusammenfassung nicht zu viel versprochen ;) es war genau so!!